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Eine Chronik ist ein unerschöpfliches Werk an Sammlungen von Wissen und ein ständiges Werten von Informationen, sowie das Sichten von alten und neuen Bildmaterialien. Enden wird eine Chronik nie und sie wird deshalb ständig erweitert. Lesen und Schätzen Sie die ständig erweiterte Chronik selbst und schauen Sie doch wieder einmal rein. | ||
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Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Wilkau-Haßlau
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>> 1878 bis 1935 - die Feuerwehren zu Wilkau, Niederhaßlau, Bockwa, Rosenthal und Haara>> 1930 bis 1945 - die Feuerwehr Wilkau-Haßlau entsteht>> 1945 bis 1990 - ein schwerer Start>> 1990 bis heute - neue Zeit und neue Aufgaben |
1878 bis 1933 - die Feuerwehren zu Wilkau, Niederhaßlau, Bockwa, Rosenthal und Haara mit Halblöschzug Neuhaara
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erster Führer der Feuerwehr zu Wilkau Schuldirektor und Gründungsmitglied Adolf Hackel (1878-1891) | | Wichtigster Sponsor und Förderer war die ortsansässige Kammgarnspinnerei Heinrich Dietel. Diese
Zweckgemeinschaft verschaffte der Feuerwehr Technik und der
feuergefährdeten Unternehmung günstigere Versicherungsbeiträge. Schon
damals konnte ein Unternehmen bei Vorweisen einer leistungsfähigen
Feuerwehr Versicherungskosten sparen. |
Der erste Einsatz zur Brandbekämpfung war zu Weihnachten 1878, ein Stubenbrand am 25.12.1878 bei der Fleischerei Kästner.
Das erste Gerätehaus befand sich auf der Kirchberger Straße/ Ecke Bachstraße im ehemaligen Armenhaus. Kurze Zeit später bezog die Feuerwehr Wilkau ihr erstes dauerhaftes Domizil in der Firma Kammgarn Dietel (Zugang Tor 2)
Die Freiwillige Feuerwehr Niederhasslau gründet sich am 07.August 1892 im Gasthaus "Bogenstein" mit den Initiatoren Albin Bach, Oskar Seidel, Eduard Förster, Albert Mildner, Albert Hahn, sowie Mühlenbesitzer Moritz Kunze.
| zweiter Führer der Feuerwehr zu Wilkau Fabrikdirektor Guido Willibald Nier (1892-1908) | | Mit dem 01. August 1898 wurde die erste Dampfspritze Sachsens in der Gemeinde Wilkau durch die Feuerwehr in Betrieb genommen. Hergestellt wurde diese bei der Fa. Busch in Bautzen, finanziert durch die Dietel - Kammgarnspinnerei. Zum 11. September fand im Anschluss dann der Verbandstag Zwickau-Glauchau in Wilkau statt. |
Im August 1901
wurde die erste Mechanische Leiter (Nier-Leiter) in Dienst gestellt.
Eine Präsentation zur Leiter, sowie eine umfangreiche Biografie zum
Erbauer, dem ehemaligen Kameraden Willibald Nier finden Sie in der
Rubrik der Historienfahrzeuge. | | Albin Bach (1892-1902) zweiter Führer der Feuerwehr zu Hasslau Emil Heilmann (1902-1927) |
Am 09.Juli 1903 wurde der erste Hydrant in Betrieb genommen, bis 1905 stieg deren Zahl auf 52. Im Jahr 1904, genau am 08.Oktober wurde die erste Wilkauer Feuermeldeanlage an die Kameraden übergeben.
| Fabrikant Herbert Dietel und Bürgermeister Ernst Kleinhempel, zwei entscheidende Förderer der Feuerwehr Wilkau | | | |
Im Jahr 1911 wurde die 2. Dampfspritze angeschafft, aber schon im Juni 1922 löste die erste Motorspritze das Ende der Dampfära in Wilkau aus.
Auf Beschluss des Gemeinderates werden Pflichtfeuerwehrleute zum Ausgleich der Verluste des Weltkrieges bestimmt.
dritter und vierter Führer der Feuerwehr zu Wilkau Friedrich Dietzsch (1909-1919) Richard Lorenz (1920-1930) | | | Am 1.Oktober 1924 ging die Gemeinde Haara in Wilkau auf und mit der Gemeindeeingliederung bildete die Feuerwehr Haara und der Halblöschzug Neuhaara einen Löschzug innerhalb der Gemeinde Wilkau. Besonders zu nennen ist hier der ehemalige Halblöschzug des 1911 gegründeten Ortsteil Neuhaara. Aufgrund einer stagnierenden Entwicklung der Ortschaft erreichte der Halblöschzug niemals den Status einer handlungsfähigen Löschgruppe. |
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Dritter Führer Friedrich Dietzsch | Vierter Führer Richard Lorenz | |||
In Culitzsch Gründet sich mit Beratung aus Wilkau eine eigene Freiwillige Feuerwehr 1926. Im selben Jahr erhält die Motorspritze erstmalig eine eigene Ansaugpumpe von der Firma Flader Jöhstadt.
Wenig später bezog die Feuerwehr Wilkau auf dem Gelände der Kammgarnwerke Dietel ein neues Gerätehaus im Bereich des Haupteinganges. Weiterhin diente das Ausbildung- und Übungsgelände "Tummelwiese" mit dem Steigerturm der Feuerwehr.
1929 erhält die Feuerwehr Niederhasslau als Ersatz für ihre Handdruckspritze ebenfalls eine Flader Motorspritze.
| letzter Führer der Feuerwehr zu Wilkau Schokoladenfabrikant Willi Stengel (1931-1935) | | dritter und vierter Führere der Feuerwehr zu Hasslau Max Paschen (1927) Ernst Schlegel (1928-1935) | |
Am 01.Mai 1934 erfolgte der Zusammenschluss der Gemeinden Niederhasslau und Wilkau zur Stadt Wilkau-Haßlau.
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erster Wehrleiter der Feuerwehr Wilkau-Haßlau Gerbereifabrikant Max Hübner (1936-1942) |
Zu Himmelfahrt 1936 wurde die Bubenwehr in Leben gerufen. Nach mehren Umbenennungen, bilden einer FDJ-Gruppe und Neugründungen ist unter dem Namen Jugendfeuerwehr und Feuerwehrminis bis in die Neuzeit Jugendarbeit ein Standbein der Feuerwehr.
Im Jahre 1936 (12.November) bekam der Stadtteil Hasslau eine neue Feuermeldeanlage. Ein Jahr später erhielt die Feuerwehr Wilkau-Haßlau neue Uniformen und Helme aus Stahl.
1938 erfolgte die Einbeziehung in den Kriegsschutzdienst, worauf die Fahrzeuge grün lackiert wurden und alle polizeiliche Hoheitszeichen tragen mussten (Feuerschutzpolizei). Im Jahr verfügte die Wehr über 137 Mitglieder.
die Mannschaft der Feuerwehr 1942 | zum Einsatz 1936 | zerstörte Häuser in der Neuwilkauer Straße nach amerikanischen Bombenangriffe 1944 |
1943 werden 15-25jährige Mädchen in die Feuerwehr aufgenommen
1945 nach Ende des 2. Weltkrieges versuchte Paul Weigel die Einsatzbereitschaft der Wehr zu gewährleisten.
1945 bis 1990 - ein schwerer Start
historischer Einsatz 1: | 6. September 1953: Großbrand des Gasthof "Drei Kronen" in Wildenfels In
der Nacht vom 5. zum 6. September brannte der Gasthof "Drei Kronen" am
Markt von Wildenfels. Es kamen insgesamt 9 Feuerwehren der umliegenden
Städte und Gemeinden zum Einsatz. Trotz des großen Aufgebots an
Feuerwehrtechnik und Einsatzkräften konnte der totale Abbrand zweier
Gebäude nicht verhindert werden. Weiterhin war in Folge des Brandes ein
Todesopfer zu beklagen und ein Feuerwehrkamerad wurde mit
Rauchgasverletzung im Krankenhaus behandelt. Zu diesem Einsatz bietet
unsere Archiv neben dem originalen Einsatzniederschrift des Zugführers
zu Wilkau-Haßlau auch zwei Zeitungsartikel. | ||
historischer Einsatz 2: | | 12. November 1954: Brand der Textilunternehmung Schreiterer in Cunersdorf An einem Freitag im November zum Jahre 1954 brannte in den Nachmittagsstunden gegen 15.00 Uhr die Textilfabrikation Schreiterer in Cunersdorf bei Kirchberg. Dabei wurde der Großteil der Fabrik ein Raub der Flammen. Tragischerweise waren hier Todesopfer zu beklagen. Zwei betriebsangehörige Frauen konnten nur tot aus dem Hochbau des Betriebs geborgen werden. Das Unternehmen wurde nie wieder aufgebaut und das Objekt stand viele Jahrzehnte als Ruine am Ortsrand von Cunersdorf. Heute ist der Betrieb abgerissen, nur der Schornstein steht noch und dient als Storchenhorst. | |
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historischer Einsatz 3: | 01. Mai 1958: Brand des Wollschuppens des VEB Baumwollspinnerei Zwickau im Werk II Wilkau-Haßlau Am Abend des in der ehemaligen DDR wichtigen 1. Mai wurde die Wehr Wilkau-Haßlau und das Komando F aus Zwickau zu einem Brand eines Baumwolllagers an der Haaraer Straße alarmiert. Die hohe Brandlast führte zu einer damals sehr langen Einsatzzeit von 20.45 bis 01.30 Uhr. Trotz hohen Sachschadens waren glücklicherweise keine Personenopfer zu beklagen. Das Gebäude an der Haaraer Straße diente bis 1992 der Zwickauer Kammgarnspinnerei weiterhin als Lagerhalle. Heute ist die Backsteinhalle abgerissen und die Industriebrache wird zum Wohngebiet umgebaut. |
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Am 26. Juni 1949 bestand auch der Zug Haßlau wieder aus 21 Kameraden, wobei die Ausrüstung zu wüschen übrig ließ.
Am 15. April 1950 gründete man die FDJ- Feuerlöschgruppe, aus der 1960 die "Jungen Brandschutzhelfer"-hervorgingen. (Jugendfeuerwehr) Mit dem 6. April 1963 wurde die Frauengruppe der Feuerwehr gebildet. Im selben Jahr erhält der Zug Haßlau ein neues Gerätehaus in der A-Günhter-Straße und ein Gebrauchtfahrzeug Garant K27. 1968 war die 90 - Jahrfeier der Wehr, zu diesem Ereignis wurde verkündet, daß die Wehr zwischen 1960 und 1968 28.000 Stunden im RAW Zwickau geleistet und dabei eine Wertschaffung von 69.000 Mark erwirtschaftet hatte. | ------ | | | dritter, vierter und fünfter Wehrleiter der Feuerwehr Wilkau-Haßlau Arno Küttner Johannes Steudel (1948-1951) (1951-1956) Schuhmacher Kurt Müller (1957) | |
1976 wurde ein Vertrag über Brandschutz mit dem VEB Kammgarnspinnerei unterzeichnet.
ab 1990 - neue Zeit und neue Aufgaben
siebter Wehrleiter der Feuerwehr Wilkau-Haßlau Rainer Grummt (1984-1997) |
Im Jahre 1990 nach der "Wende" wurden die Beziehungen zu unseren Partnerstädten aufgenommen, wo die Partnerstadt Griesheim mit ihrer Feuerwehr besonders zu nennen ist. Unsere Wehr bestand zu diesem Zeitpunkt aus 15 Kameradinnen und 65 Kameraden.
1993: Neugründung des " Feuerwehrvereins Wilkau-Haßlau 1878 e.V." und die Gründung der Jugendfeuerwehr.
| achter Wehrleiter der Feuerwehr Wilkau-Haßlau Werner Schwieder 1997 bis 2016 |
Im September 1999 erfolgte die In-Dienst-Stellung des ersten neuen Löschfahrzeuges nach der politischen "Wende" , ein LF16/12 vom Typ IVECO Magirus Euro Fire.
1999 wurden durch Eingemeindungen der Orte Culitzsch und Silberstraße 2 neue Ortteilfeuerwehren gebildet. Das neue Stadtgebiet umfast nun 12 km² bei 12´000 Einwohner.
2002 zur Jahrhundertflut war die Feuerwehr über mehrere Tage im Dauereinsatz, es galt in der eigenen Stadt und mit dem RW 1 und Ölsanimat überörtlich, die durch die Überflutungen der Zwickauer Mulde und des Rödelbaches entstandenen Schäden einzudämmen und zu beheben. Das älteste Hochwasser in unserer Region wurde 1316 aufgezeichnet, immer wiederkehrend verwüstete die Zwickauer Mulde seit dem die Uferbereiche.
Blick zur Zwickauer Straße | Rödelbach | Schneeberger Straße |
Schneeberger Straße | Flussbett der Mulde | Blick von der Muldenbrücke |
Nacht zum Dienstag | Oberlauf der Mulde | Aufräumen Hochwasser 2002 |
2006: Indienststellung des neuen Löschgruppenfahrzeuges LF 20 vom Typ IVECO Magirus Tector. Auf Grund der Neubeschaffung wurden das TLF 16/24 Mercedes und das LF 16 W50 außer Dienst gestellt.
________________________________________________ neues LF 20 im Jahr 2006 ________
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2007: Gründung des Oldtimervereines der Feuerwehr (Oldtimerfreunde der Feuerwehr Wilkau-Haßlau - Verein zur Erhaltung alter Feuerwehrfahrzeuge und -geräte e.V.). Das Vereinsziel begründet sich aus dem Interesse am Erhalt historischer Feuerwehrtechnik und Oldtimer.
2007 werden digitale Meldeempfänger DME eingführt.
Grafk des Neuen Geräthaus "Am alten Güterbahnhof" | ----- | Am 11. Dezember 2009 fand der 1.Spatenstich für den Gerätehausneubau auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofes in der Neuwilkauer Straße. Der erste Neubau eines Gerätehauses in der Geschichte der Wehr. |
ehemaliges Gerätehaus Bachstraße | Gerätehaus "Am alten Güterbahnhof" |
Im Jahr 2012 wird auf 2,3km mit dem Bau einer Hochwasserschutzmauer an der Zwickauer Mulde begonnen. Sie soll dazu dienen, den Stadtteil Haßlau und die Bundesstraße B93 vor den Wassermassen (bei bis zu HQ100) zu schützen. Die Mauer wird mit 19 Schotttoren und Türen versehen, welche eine Bewirtschaftung des Geländes dauerhaft ermöglichen soll. Fertigstellung erfolgte im August 2014.
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| Schutzmauer ohne Wasser | Schutzmauer bei Hochwasser |
Juni 2013 - wieder wird Wilkau-Haßlau von einem schweren Hochwasser getroffen. Die Zwickauer Mulde und der Rödelbach führten Wassermassen in bis zum Tag ungesehener Höhe und richteten hohen Sachschaden an. Eine Woche Dauereinsatz forderte von den Kameraden ernorme Kräfte ab. Für die in Teilen errichtete Hochwasserschutzmauer war es die erste Bewährungsprobe und die Funktionsfähigkeit wurde bewiesen.
Juni 2015: Ein MTW auf Basis VW Crafter wird in die Einsatzabteilung Wilkau-Haßlau übernommen.
Im Februar 2016 endet die Ära des Wehrleiters Werner Schwieder. Nach 19 Jahren wird das Amt des Ortswehrleiters an Christian Schwieder weiter gegeben. Zur selben Zeit wird der amtierende Stadtwehrleiter Christian Paschen für weitere 5 Jahre im Amt bestätigt.
MTW 11/19/01 | Einsatzleitwagen ELW 11/11/01 |
Juni 2016 - nach 5 Jahren als Arbeitsgemeinschaft der Schulen wird die Kinderfeuerwehr nach einer Satzungsänderung zu einer Abteilung der Feuerwehr. Inhaltlich ändert sich nichts an den Ausbildungen, aber als Abteilung der Feuerwehr können die Kinder nun mit persönlicher Ausrüstung ausgestattet werden.
Wenige Tage vor Weihnachten wird ein neuer Einsatzleitwagen in Dienst gestellt. Auf Basis eines VW Crafter wurde von der Firma Martin Schäfer ein Fahrzeug mit umfangreicher Kommunikationstechnik gebaut. Neben seinem Dienst als ELW der Stadt Wilkau-Haßlau wird das Fahrzeug im Katastrophenschutz vom Landkreis Zwickau eingesetzt.
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